Winterservice

Die meisten werden es ja schon bemerkt haben, aber man glaubt kaum dass bald wieder Winter ist.
Wir ziehen uns wärmer an, feste Schuhe, einen Hut und beim Einkaufen vielleicht mal einen Gühwein.
Soweit sogut.
Langsam aber sicher wird es auch Zeit, uns um unserern fahrbaren Untersatz zu kümmern und ihn winterfest zu machen.

flake

Fangen wir im Motorraum an:
Dort gibt es gleich drei Dinge um die wir uns kümmer sollten.

  • Kühlwasser
  • Scheibenwaschwasser (falls vorhanden Scheinwerferreinigungsanlage)
  • Starterbatterie

Kühlwasser:
Um auf den in unseren Breiten gängigen -25° C Frostschutz zu kommen ist ein Mischungsverhältnis von 40% Frostschutz und 60% Wasser erforderlich. Wird mehr Frostschutz verlangt, z.B. -35° C, ist das Mischungsverhältnis 1:1. Das geht natürlich nur richtig bei einer Neubefüllung des Kühlsystems.

Im Zubehörhandel gibt es preiswerte Frostschutzspindeln zum Messen des Frostschutzmittels.

Falls nachgefüllt werden muss: Es gibt zwei verschiedene Arten von Frostschutzmittel: Rot und Grün. Die dürfen nicht gemischt werden und haben etwas mit den im Motor verwendeten Metallen zu tun (Alu und Grauguss).

Scheibenwaschanlage (Scheinwerferreinigungsanlage):
Auch hierfür benötigen wir einen Frostschutz, aber dieses mal in Form von Alkohol. Der soll nicht nur das einfrieren der Scheibenwaschanlage verhindern, sondern auch dafür sorgen, das das Waschwasser nicht auf der Scheibe gefriert. Frostschutz für die Scheibenwaschanlage gibts an jeder Tankstellen oder im Supermarkt. Mischungsverhältnis nach Anleitung der Verpackung.

Bekannt ist ja auch diese Methode: Brennspiritus in den Behälter geben. Aber das ist nicht zu empfehlen. erstens riecht Spiritus nicht sehr angenehm und zweitens ist selbiger nicht für den Gebrauch im Kfz geeignet, weil der Spiritus die Schläuche der Scheibenwaschanlage aushärtet und brüchig macht.

Starterbatterie:
Erst einmal eine Warnung: Hier haben wir es mit Strom und Säure zu tun. Das heißt kein Werkzeug oder Metall auf der Batterie ablegen und am Batteriegehäuse kann Säure vorhanden sein.

Ist das Batteriegehäuse durchsichtig, kann der Säurestand von aussen geprüft werden. Der Säurestand sollte zwischen der Min.- und Max.-Markierung liegen.

Ist das Gehäuse undurchsichtig, dann werden die Verschlussstopfen entfernt. Durch das Loch gespäht sollte der Säurestand ca. 5mm über den Bleiplatten liegen. Ist der Säurestand zuniedrig, wird mit Batteriewasser (destilliertemWasser) bis zum Sollwert aufgefüllt.

Auf keinen Fall darf mit Batteriesäure aufgefüllt werden! Die wird nur zur neubefüllung von Batterien benötigt.

Ein anderer Fall sind Batterien ohne Verschlussstopfen: Das sind meistens Blei-Gel Akkus. Um diese braucht sich niemand zukümmern, dort kann und darf kein Batteriewasser nachgefüllt werden.

Nun gehen wir um unser Fahrzeug herum.
Begutachten wir die Scheibenwischerblätter (Scheibenwischergummi). Eigentlich sieht jeder selbst, ob die Wischergummi verschlissen sind oder nicht an deren Reinigung der Scheibe. Schmiert es, rubbelt oder quietscht es, hilft es oft die Scheibe mit einen Haushaltsreiniger zusäubern. Ändert sich dadurch nichts, sind neue Wischerblätter fällig. Sind die Wischerblätter beim genauen anschauen rissig, die Wischlippe ausgefranst oder an den Enden eingerissen gilt auch hier: um Ersatz kümmern.

key

Türen und Schlösser:
Damit uns die Schösser im Winter nicht so schnell einfrieren sind dort, wo der Schlüssel eingeführt wird, sogenannte Schliessfallen vorhanden. Das sind kleine Klappen die den Schliesszylinder vor Staub und Feuchtigkeit schützen sollen.

Diese Klappen und die Schliesszylinder frieren gerne ein. Dagegen muss etwas getan werden. Die Feuchtigkeit muss zuerst einmal raus. Das geht mit etwas Pressluft (aber wer hat die schon) oder Kontaktspray. Etwas reingesprüht in den Schliesszylinder und wirken lassen. Jetzt heisst es den Zylinder wieder zuschmieren, denn das Kontaktspray entfettet den Schliesszylinder. Dazu aber bitte kein Öl nehmen, denn das kann harzen und dann geht das Schloss vielleicht auch nicht auf. Dafür gibt es Spezielle Spray`s oder Graphitpuder. Bei Graphitpuder bitte etwas vorsichtig sein, denn das schmiert auch gerne auf den Klamotten.

Bei den Türen kümmern wir uns jetzt um die Türdichtungen.
Auch die frieren sehr gerne am Türholm fest, wenn dort zuviel Feuchtigkeit von z. B. einer Wagenwäsche vorhanden ist. Dafür gibt es besondere Stifte, die wie Klebestifte funktionieren. Aber auch Vaseline ist sehr gut dafür geeignet. Die Dichtungen der Türen nur leicht einstreichen, damit nicht wieder unsere Kleidung beim Einsteigen leidet.

Und nicht die Heckklappe vergessen, denn wer ein Kombioder Kompakt-Fahrzeug besitzt kann zur Not auch mal durch den Kofferraum sein Fahrzeug besteigen.

Zuletzt bekommt der Schliesszapfen am Türholm (dort wo sich die Tür festhält) noch ein klein bisschen Fett ab.

kaefer

Nun zu den Reifen:
Reifen brauchen etwas Pflege. Nicht viel. Wichtig ist natürlich die Kontrolle des Luftdrucks. Der steht meist in der Tankklappe oder im Handschuhfach, auf jedenfall in der Bedienungsanleitung. Und beim Luftprüfen den Reifen nach Beschädigungen absuchen (Fremdkörper in der Lauffläche, Risse und Beulen an der Seitenwand). Aber das macht man auch alles in der übrigen Jahreszeit.

Im Winter brauchen wir im allgemeinen Winterreifen. Nicht nur um besser über die verschneiten Straßen zukommen, nein, um besser mit unserem Fahrzeug durch den Winter zukommen. Da heißt ja nicht nur Schnee und Eis, sondern auch Nässe und Frost. Dafür sind die Winterreifen gebaut: für die "tiefen Temperaturen". Damit können Winterreifen wesentlich besser umgehen als Sommerreifen, denn die bleiben auch bei niedrigen Temperaturen elastisch. Die sogenanntem M+S (Matsch + Schnee) greifen noch bei Temperaturen wo Sommerreifen schon hilflos rutschen.

Noch einmal zum Luftdruck: den Winterreifen 0,2 bar mehr Luftdruck geben.
Ob Sommer- oder Winterreifen: Nicht unter 4mm Restprofil in der Winterzeit.

licht

Beleuchtungsanlage:
Natürlich die Aussenbeleuchtung auf Funktion prüfen. Ist man allein, geht das natürlich schlecht beim Bremslicht. Hierfür eignet sich die Garage, eine Hauswand oder beim Laternenparken das folge Fahrzeug. In den Rückspiegel sehen, Bremse treten und auf das angehende (Rot)Licht achten.

Noch ein kleiner Tipp mit auf den Weg: In den Kofferraum eine Decke, ein Starthilfekabel, Enteiserspray und Eiskratzer. Für die Jackentasche eine kleine Spraydose Türschlossenteiser für diejenigen, deren Auto immer noch an eingefrorenen Schliesszylindern leiden.

Gute Fahrt nicht nur im Winter wünscht



Jürgen Sperling
sperlingbergen@freenet.de